Sonntag, 21. Februar: Zeitverschiebung und Partystimmung in Tulum

Wir sind zurück in Tulum. Eigentlich waren wir hier noch gar nicht - wir sind auf dem Weg zu Sol Caribe ja nur durch gefahren. Aber es fühlt sich wie eine Rückkehr an.

Tulum ist laut, lebendig und touristisch und während ich diese Zeilen schreibe, ist der Amselpspa Bier und Margharitas trinkend in einer Bar hängengeblieben. Aber die Reiseamsel musste ins Bett, nachdem sie die Mariachi-Bands mit ihren Tänzen beglückt hat. Also sind wir Mädels vor gegangen und der Amselpapa lernt gerade Patrick und Nicole aus Berlin kennen, die sich zu uns an den Tisch gesetzt haben.
Die Reiseamsel wird hier jeden Tag schöner und größer und alle Sommerhosen sind schon viel zu kurz - da wird sich Freundin Lotte in Deutschland freuen. Gestern hat die Reiseamsel immerhin ein echt mexikanisches Kleid bekommen. Wir haben sogar gehandelt. Wenn auch nicht mit dem Geschick des Amselonkels. Aber immerhin. Und Schlüppis haben wir gekauft, die zu groß sind. Dafür aber Glitzer im Bündchen gaben. Gerade sehr gefragr. Die Windeln hier werden immer ungeliebter. Der kommende Sommer wird wohl die Windellosigkeit bringen...

Während dessen fangen Amselmama und Amselpapa langsam an, sich in Mexiko zu verlieben. Es hat ein bisschen gedauert: Erst war der Jetlag anstrengend, dann schwamm zu viel Plastikmüll im Meer, der die Stimmung trübte. Vielleicht ist auch einfach nur die Behauptung wahr, dass erst nach zwei Wochen Entspannung einsetzt. Oder wir haben in den ersten Wochen zu wenige Margharitas getrunken. Was definitiv der Fall war...

Heute hat uns nicht nur ein tolles Abendessen sondern vor allem Cobá die Stimmung versüßt. Mal wieder Ruinen. Diesmal aber ganz einsam mitten im Urwald. Es war ein Spaziergang mitten im Dschungel. Mit Lianen und heißer Schwüle, mit einer Kulisse, die an Indiana Jones erinnert hat. Wunderschön. Echt. Pur und sehr lebendig.



Uns geht es gut hier - auch wenn unsere Unterkunft in Tulum den Charme einer Mönchszelle hat. Und nicht mit dem Innenhof von Casa Hipil in Valladolid oder der Meeresbrandung von Sol Caribe oder der Freundlichkeit des Buenos Dias Guesthouse in Puerto Morelos mithalten kann. Und klar: Irgendjemand muss die Reiseamsel ins Bett bringen und darf nicht mit den anderen Party machen. Aber ob das schlimm ist, sei dahin gestellt. Die kleine Amsel ist es wunderbarer Reisevogel und acht so vieles möglich - da ist ich ein Abend alleine auf den Treppenstufen vor ihrem Zimmer ist einem Buch und ein paar Oliven völlig in Ordnung. Einziges Problem: Wie kommt der betrunkene Amselmann am späten Abend in sein Bett? Denn bis dahin gibt es eine abgesperrte Gartentür, eine lange Treppe, eine weitere Tür ne eine Zimmertür zu durchbrechen. Und alle sind abgesperrt. Und langsam wird die Amselmama müde und will Schafen gehen. Und einen Blumentopf gibt es nicht, unter dem man den Schlüssel verstecken kann... 

Am Ende noch eine der großen Verwunderungen des heutigen Tages: Seit vier Tagen fragen wir uns, warum alle unsere Uhren eine andere Zeit anzeigen: Autouhr, Handy-Zeit, selbst das iPad macht sein eigenes Ding. Endlich haben wir heute die Lösung gefunden: Die Halbinsel Yucatán besteht aus drei Bundestaaten: Quintana Roo (wo auch Cancún und Tulum liegen), Campeche (da sind wir gar nicht) und Yucatán (da waren wir kurz mal in Valladolid). In Quintana Roo allerdings gehen die Uhren anders. Da ist es eine Stunde später. Da wir uns also die vergangenen Tage mal in Quintana Roo und mal in Yucatán aufgehalten haben, hatten wir zeitlich ein fröhliches Durcheinander. Das sich erst heute geklärt hat...

Update: Der Amselmann ist gut nach Hause gekommen. Beschwingt ist er über das Tor geklettert und der Rest war dann ein Kinderspiel. Und die Kopfschmerzen halten sich auch in Grenzen.

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